Solfeo und TaKeTiNa
Eine Gegenüberstellung zweier Herangehensweisen an Rhythmus
Solfeo und TaKeTiNa werden in dieser Magisterarbeit anhand einer umfangreichen qualitativen Forschung unter den Aspekten „Gebrauch der Stimme“, „Körperbewegungen“ und „Disziplin“ analysiert. Dazu habe ich in Spanien und Deutschland zahlreiche Interviews mit Hochschullehrern, Lehrern, Studenten und Schülern des Conservatorio Superior de Música de Madrid, des Conservatorio de Música de Palencia, des Colegio Internacional de Valladolid, des Conservatorio de Música de Valladolid, des Conservatorio Superior de Música de Huesca und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg durchgeführt und ausgewertet. Die Interviews sind hier im Original und als strukturierte Übersetzungen wiedergegeben.
Die von Encarnación López de Arenosa zum solfeo rítmico ausdifferenzierte Tonwortlehre Solfeo und die von Reinhard Flatischler entwickelte ganzkörperliche Rhytmuspädagogik TaKeTiNa stehen im Fokus der Betrachtung. In beiden Herangehensweisen an Rhytmus geht es um die Abstimmung verschiedener Ebenen wie Stimme, Hände und Füße. Solfeoschüler beschäftigen sich als Musiktheoretiker, die Rhytmusanalyse betreiben, TaKeTiNa-Teilnehmer arbeiten körperlich, um das Urphänomen Rhytmus zu erfahren. TaKeTiNa kann zur Persönlichkeitsbildung beitragen und menschliche und soziale Werte vermitteln. Dazu gehört der bewusste Umgang und die Nutzung eigener musikalischer Ressourcen, die Förderung der eigenen Sensibilität und der Wahrnehmungsmöglichkeiten sowie die Schulung des inneren Pulses und die Koordinierung mehrerer rhythmischer Ebenen. Mit Solfeo können Grundlagen der allgemeinen Musiklehre sowie das Instrumentalspiel und die Gehörbildung praxisnah unterrichtet werden. Die Errungenschaft des Solfeos ist ein effektiv bildender Unterricht. Der Erfolg des TaKeTiNa ist die Verbindung des Fachlichen mit dem Sozialen. Der Kombiweg aus der Tonwortlehre Solfeo und der stimmlich körperlichen Rhytmusarbeit TaKeTiNa ist eine attraktive Grundlage musikalischer Bildung und bietet viele Anreize für einen fortschrittlichen Musikunterricht.
Im Musikunterricht in norddeutschen Schulen ist der Unterschied zwischen Notennamen und Tonnamen kaum noch ein Thema. „Solmisation“, „Tonwortlehre“ und „Solfeo“ werden allenfalls noch mit unliebsamer Notenlektüre in Zusammenhang gebracht. Kaum jemand übt heutzutage noch das Singen auf Tonnamen. Das ist eine fast vergessene und wohl auch eine etwas veraltete, aber immer noch interessante Unterrichtsmethode. In Spanien wurde in den 80er Jahren der Umgang mit Tonwörtern modernisiert. Es entstand die Idee, Tonnamen nicht mehr zu singen, sondern nur noch rhythmisch zu sprechen. Solfeo wurde zum solfeo rítmico weiterentwickelt. In vielen Musikkonservatorien und Schulen hatte eine Ausdifferenzierung der Tonwortlehren begonnen, die auch heute noch Unterrichtsabläufe bestimmt und in den Instrumentalunterricht einwirkt. Es entstand auch viel neues schriftliches Unterrichtsmaterial beispielsweise von Encarnación López de Arenosa. Bekannter und beliebter als Solfeo ist die von Reinhard Flatischler entwickelte ganzkörperliche Rhytmuspädagogik TaKevTiNa. Auch in seiner Herangehensweise an Rhytmus geht es um die Abstimmung verschiedener Ebenen wie „Stimme“, „Hände“ und „Füße“. Während sich Solfeoschüler als Musiktheoretiker beschäftigen, die Rhytmusanalyse betreiben, arbeiten TaKeTiNa- Teilnehmer eher körperlich, um das Urphänomen Rhytmus zu erleben. Vereinfacht die Kongruenz von Stimme, Bewegung und theoretischem Gehalt das Erlernen von Rhytmus?
Um Erfahrungswerte von Nutzern des Solfeo und des TaKeTiNa vergleichen zu können, hatte ich im Rahmen meiner Magisterarbeit in Spanien und Deutschland zahlreiche Interviews mit Hochschullehrern, Lehrern, Studenten und Schülern des Conservatorio Superior de Música de Madrid, des Conservatorio de Música de Palencia, des Colegio Internacional de Valladolid, des Conservatorio de Música de Valladolid, des Conservatorio Superior de Música de Huesca und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg durchgeführt und ausgewertet. Die Interviews sind hier im Original und als strukturierte Übersetzungen wiedergegeben. Die umfangreiche qualitative Forschung bildet das empirische Material dieser Magisterarbeit, in der ich die Herangehensweivsen an Rhytmus, Solfeo und TaKeTiNa, unter den Aspekten „Gebrauch der Stimme“, „Körperbewegungen“ und „Disiplin“ analysiert habe.
Buchausstattung/ Infos:
⸰ Seitenzahl: 232
⸰ Format: DIN A4
⸰ Einband: Paperback
⸰ Laminierung: strukturgeprägt
⸰ Papiersorte: cremeweiß 90 g
⸰ Erscheinungstermin: 30.11.2015
⸰ Lieferstatus: verfügbar
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ISBN: 9783738652390
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ISBN: 9783739283715
⸰ Taschenbuch: 49,90 €;
⸰ E-Book: 39,99 €